Weniger Geld für gleiche Arbeit

Noch immer verdienen viele Frauen weniger als ihre männlichen Kollegen mit der gleichen Qualifikation. Immerhin: der Gender Pay Gap wird kleiner.

Männer, die bei DAX-Konzernen arbeiten, verdienen im Durchschnitt 14 Prozent mehr als Frauen in vergleichbaren Positionen. Das ist das Ergebnis einer kürzlich erschienenen Studie des internationalen Beratungsunternehmens EY. Bei 29 der 33 analysierten Unternehmen liegt demnach der durchschnittliche Bruttoverdienst der Männer über dem der Frauen. Eines von vielen Beispielen für den Gender Pay Gap, der den Verdienstunterschied zwischen Männern und Frauen mit vergleichbaren Qualifikationen, Tätigkeiten und Erwerbsbiografien bezeichnet.

Große Unterschiede nach Alter und Bildungsniveau

Betroffen sind davon nicht nur börsennotierte Unternehmen, sondern ganz besonders auch kleine und mittelständische Firmen. Laut einer  Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) gibt es zudem große Unterschiede je nach Alter und Bildungsniveau. Besonders in der Phase der Familiengründung steigt die Gender Pay Gap an. Noch immer sind es vielfach die Frauen, die aus dem Beruf aussteigen oder nur noch in Teilzeit arbeiten, um sich um die Kinder zu kümmern.

Immerhin: die Gehaltslücke wird kleiner. Lag der Lohnunterschied 2023 bundesweit noch bei 18 Prozent, verdienten Frauen 2024 noch durchschnittlich 16 Prozent weniger. Nicht zuletzt durch den Fachkräftemangel können es sich viele Unternehmen nicht mehr leisten, Frauen schlechter zu bezahlen – und damit zu riskieren, wertvolle Mitarbeiterinnen zu verlieren.

Und so wird der Equal Pay Day im kommenden Jahr bereits am 27. Februar stattfinden. Gemeint ist Tag des Jahres, bis zu dem Frauen rechnerisch im Durchschnitt ohne Bezahlung arbeiten müssten, wenn man ihr Einkommen mit dem von Männern mit ähnlichen Qualifikationen vergleicht. 2025 war der 7. März Equal Pay Day. (an)