Höhere Arbeitslosenquote – und trotzdem mehr Jobs für Sachsen?
Neuer Job? Selbstständigkeit? Nochmal studieren? Welche Chancen bietet das neue Jahr? Bezogen auf den Arbeitsmarkt bleibt die Entwicklung durchwachsen. Foto: Adobestock
Experten erwarten, dass die Wirtschaftsleistung 2026 steigen wird. Auf dem Arbeitsmarkt liegen derweil Licht und Schatten dicht beieinander.
Auf dem Jahreswechsel liegt immer Hoffnung. Wenn es um die wirtschaftliche Entwicklung und damit auch die Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt geht, fällt der Blick ins neue Jahr ambivalent aus. Drei Krisenjahre haben Spuren hinterlassen. Im dritten Quartal 2025 lag das Bruttoinlandsprodukt (BIP) immer noch 1,2 Prozent unter dem Niveau des dritten Quartals 2022. Doch nun soll es langsam aufwärts gehen. Bei der Böckler-Stiftung etwa verweist man auf die aktuelle Konjunkturprognose des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), nach der die Wirtschaftsleistung 2026 um 1,2 Prozent zulegen wird. „Im Jahr 2026 schaltet die Finanzpolitik in Deutschland von fiskalischer Kontraktion auf Expansion um. Mit dem Sondervermögen Infrastruktur, beschleunigten militärischen Beschaffungen, dem Investitionssofortprogramm und dem Industriestrompreis setzt die Bundesregierung deutliche Impulse zur Belebung der deutschen Binnenkonjunktur in der Größenordnung von rund einem Prozent des BIP“, heißt es dazu. Durch die expansive Finanzpolitik und steigende Löhne wird, so die Hoffnung, auch der private Konsum angekurbelt.
In Sachsen entstehen neue Jobs
Wird es 2026 mehr Jobs geben? Hier fällt die Prognose verhalten aus. Beim IMK geht man von einer leichten Steigerung der Arbeitslosenquote aus. Die hohe Zahl der Insolvenzen – auch in Sachsen – hat daran einen großen Anteil. Aber auch, wenn es wie ein Widerspruch klingt – viele Unternehmen haben nach wie vor Probleme, geeignete Fachkräfte zu finden. In Dresden etwa wird die riesige Chip-Fabrik von TSMC tausende Jobs bringen, die alle besetzt werden wollen. 2026, da sind sich alle Wirtschaftsexperten einig, wird kein Jahr der Überflieger, aber es könnte der Beginn eines langsamen Aufschwungs werden. (an)