Zukunftstage gegen Klischees

Männliche Erzieher werden genauso gebraucht und geschätzt wie Erzieherinnen. Beim Boys‘ Day können sich Jungen davon überzeugen. Genauso wie Mädchen beim Girls‘ Day vermeintliche Männerberufe kennenlernen. Foto: Adobestock

Der bundesweite Girls‘ und Boys‘ Day will mit den Vorurteilen zu Männer- und Frauenjobs aufräumen. Unternehmen können sich bereits jetzt für die nächste Auflage im April anmelden.

Sarah will Mechatronikerin werden. Finn sieht seine Zukunft als Erzieher. Soweit, so normal. Wirklich? Noch immer ist die Berufswahl nicht frei von Geschlechterklischees, sorgen vermeintliche Männer- oder Frauenberufe dafür, dass Jugendliche unsicher sind, ob ihre Wünsche am Ende wirklich umsetzbar sind. Der bundesweite Girls’ und Boys’Day will helfen, Vorurteile abzubauen. Mädchen und Jungen haben dabei die Möglichkeit, Berufsbilder kennenzulernen, die als eher typisch für das andere Geschlecht gelten. Unternehmen nutzen den Aktionstag, um ihre Ausbildungsmöglichkeiten vorzustellen und die jungen Besucher mit etwas Glück vielleicht später als Verstärkung im Team begrüßen zu können. In Zeiten zahlreicher unbesetzter Lehrstellen ist auch das ein wichtiger Punkt. Deswegen rufen die Arbeitsagenturen Betriebe und Institutionen schon jetzt dazu auf, sich an der diesjährigen Auflage der Initiative zu beteiligen. Sie findet am 25. April statt und richtet sich an Schülerinnen und Schüler ab der Klassenstufe 5.
„Durch praktisches Erleben und Orientieren in Unternehmen – ganz bewusst mit Blick auf eine geschlechterunabhängige Berufswahl und Berufs- und Studienfelder, die Schülerinnen und Schüler bisher nicht oder selten im Blick hatten, werden sie angeregt, sich weniger von Rollenklischees in der vorherrschenden Arbeitswelt, sondern eher von ihren persönlichen Stärken und Interessen leiten zu lassen“, heißt es etwa aus der Arbeitsagentur Pirna.
Unternehmen, die sich beteiligen wollen, entscheiden selbst, ob sie ein Präsenzformat oder ein digitales Angebot organisieren möchten. Anmelden können sie beides über die jeweilige Internetplattform. Seit diesem Jahr dürfen die Anbieter selbst festlegen, bis zu welcher Frist sich interessierte Jungen oder Mädchen anmelden dürfen. Das soll für noch mehr Flexibilität sorgen.
Infos für Lehrer und Eltern
Dass sich die Teilnahme lohnen kann, beweist ein Blick auf die vergangenen Aktionstage. „Die Ergebnisse der letzten Jahre zeigen, dass sich aus diesen Begegnungen Vernetzungsmöglichkeiten ergeben und sich die Teilnehmenden gern in den kennengelernten Betrieben bewerben“, so die Erfahrungen der Arbeitsagentur.
Über die Internetplattform Bildungsserver können sich sowohl die Kinder und Jugendlichen selbst, als auch ihre Eltern, Lehrer und natürlich die Unternehmen zur Geschichte und den Hintergründen der Aktionstage informieren. Dort gibt es unter anderem Erfahrungsberichte und Unterrichtsmaterialien, mit denen Lehrer die Tage vor- beziehungsweise nachbereiten können. (Jobs)
Anmeldungen für den Aktionstag am 25. April sind hier oder hier möglich.
Auf dem deutschen Bildungsserver gibt es zahlreiche Hintergrundinfos und Downloadmaterialien.