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Integration am Arbeitsplatz: Sachsen überzeugen bei Wettbewerb

Ohne Mitarbeiter mit Migrationshintergrund könnten viele gastronomische Betriebe ihre Angebote längst nicht mehr aufrechterhalten. Auch in anderen Branchen gilt: Ohne Zuwanderung geht es nicht. Symbolfoto: Adobestock

Der Weg ins Berufsleben kann steinig sein. In Sachsen unterstützen verschiedene Projekte und Initiativen zugewanderte Menschen dabei. Einige wurden jetzt für ihr Engagement ausgezeichnet.

Wer in einem anderen Land ganz neu anfängt, wechselt nicht nur den Wohnort und das private Umfeld. Neben dem Spracherwerb ist der Weg zu Bildung und beruflichen Perspektiven besonders wichtig, wenn es darum geht, wirklich anzukommen. Allein ist das nur schwer umsetzbar, vor allem, wenn dem Neubeginn eine Flucht vor Krieg, Gewalt und Repression zugrunde liegt. Der bundesweite Wettbewerb „Zusammen wachsen: Gute Ideen für Integration am Arbeitsmarkt“ hat jetzt Projekte und Initiativen ausgezeichnet, die Menschen aus dem Ausland bei der Integration ins Berufsleben unterstützen. Und gleich fünf Preise gehen nach Sachsen.

Internationale Fachkräfte erfolgreich einbinden

Dazu gehört das Modellprojekt „Perspektive Bleiberecht Dresden”, das vom Sächsischen Flüchtlingsrat und der Landeshauptstadt Dresden auf den Weg gebracht wurde. Die Mitarbeiter unterstützen langjährig Geduldete auf dem Weg in ein gesichertes Aufenthaltsrecht – durch die vertraglich geregelte Kooperation zwischen Flüchtlingsrat und Ausländerbehörde. Ziel sei es, Verfahren zu beschleunigen und Fachkräfte für den Arbeitsmarkt zu sichern. Die „Helpline“ des Vereins Regionale Arbeitsstelle für Bildung, Integration und Demokratie Sachsen (RAA) wird von freiwilligen Helfern betrieben. Das Team aus 13 Nationen unterstützt sachsenweit Betroffene, Einsatzkräfte und Polizei in akuten Notsituationen. Auch dafür gab es nun einen Preis. Die BMW Group Leipzig wird für ihre Integrationsmaßnahmen in der Automobil-Produktion geehrt. Hier setzt man auf ganzheitliche Integration durch Sprachkurse im Schichtbetrieb, digitale Übersetzungstools und Schulungen zur interkulturellen Kompetenz für Führungskräfte.

Der Verein Wirtschaft für ein Weltoffenes Sachsen bringt Unternehmen, Verbände und engagierte Einzelpersonen zusammen. Mit Bildungsangeboten und Beratungen helfen sie Betrieben dabei, internationale Fachkräfte erfolgreich einzubinden. Das gleiche Ziel hat das Team Migration bei der Handwerkskammer Leipzig. Unter dem Motto „Miteinander mehr erreichenbegleiten die Mitarbeiter Zugewanderte von der Berufsorientierung bis zur Anerkennung ausländischer Abschlüsse und ebnen Wege in Ausbildung und Beschäftigung im Handwerk.

 

„Integration ist kein Zufall“

„Integration im Arbeitsleben ist kein Zufall, sondern Erfolg durch Zusammenarbeit. Das ist wichtig, weil Vielfalt und Weltoffenheit Zukunftsvoraussetzungen für den Standort Sachsen sind. Nur wenn wir alle Potenziale im Land nutzen und Zuwanderung aktiv gestalten, bleiben Arbeitsmarkt, Innovationskraft und Wohlstand stabil. Weltoffenheit ist kein ‚nice to have‘, sondern längst ein harter Standortfaktor“, sagt Sachsens Wirtschaftsminister Dirk Panter mit Blick auf die Preisverleihung.

Der Anteil ausländischer sozialversicherungspflichtig Beschäftigter hat sich nach Angaben des Ministeriums seit 2015 von 2,6 auf 9,2 Prozent mehr als verdreifacht. Das gelte inzwischen für fast alle Branchen von der Pflege über Gastronomie und Logistik bis zur Mikroelektronik

Der Wettbewerb „Zusammen wachsen: Gute Ideen für Integration am Arbeitsmarkt“ ist eine Initiative von „Deutschland – Land der Ideen“. Er wird von der Bertelsmann Stiftung, dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und der Stiftung Mercator getragen. Unterstützt wird er zudem von Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kommunen, darunter dem Deutscher Landkreistag und Zentralverband des Deutschen Handwerks.

Von Annett Kschieschan

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