Höherer Bonus für Meister

Wer eine Meisterausbildung im Handwerk absolviert, bekommt in Sachsen nun mehr Unterstützung.

Höherer Bonus für Meister – Sachsen fördert die Qualifizierung im Handwerk und will damit gleichzeitig in die Aus- und Weiterbildung investieren.

Meister fallen nicht vom Himmel. Vor dem begehrten Titel steht eine anspruchsvolle Weiterbildung, die in der Regel neben dem Job bewältigt werden muss. In Sachsen will man Meistern und Meisterinnen in spe den Weg zum Abschluss nun erleichtern. Künftig verdoppelt sich der sogenannte Meisterbonus auf 2.000 Euro.
Damit honoriere man eine wichtige Qualifikation und stärke gleichzeitig die berufliche Aus- und Weiterbildung. „Das ist ein Beitrag zur Fachkräftesicherung, denn die Meister von heute sind die Ausbilder von morgen und garantieren auch in Zukunft Facharbeit von hoher Qualität“, so Sachsens Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Dulig.

Die hiesige Handwerkerschaft, die wie nahezu alle Branchen unter dem Fachkräftemangel leidet, freut es. „Die Erhöhung des Meisterbonus auf 2.000 Euro ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Die Staatsregierung löst damit das dem Handwerk gegebene Versprechen ein. Das Studium ist jedoch für Studenten bekanntlich kostenfrei. Unser Ziel ist allerdings die Gleichwertigkeit von akademischer und beruflicher Bildung“, betont Jörg Dittrich, Präsident des Sächsischen Handwerkstags und der Handwerkskammer Dresden.

Die finanzielle Förderung ist Teil der sogenannten „Richtlinie Berufliche Bildung“ des Wirtschaftsministeriums, des Umweltministeriums und des Innenministeriums, die gerade erst vom Kabinett beschlossen wurde. Erklärtes Ziel ist die Erhöhung der Attraktivität der beruflichen Bildung.
„Die Ausbildung im Betrieb ist die bestmögliche und auf bundesweit einheitlichen Standards beruhende Form der Fachkräftesicherung. Sachsens Wirtschaft benötigt ausreichend und qualifizierte Fachkräfte, vor allem auf Facharbeiterebene – weit mehr als Akademiker. Darüber hinaus sichert die duale Ausbildung die Reaktionsfähigkeit der Betriebe auf die anstehenden Transformationsprozesse“, so Minister Dulig weiter.

Auch Fachmeister im Fokus

Gerade im Handwerksbereich sind die betrieblichen Strukturen kleinteilig. Viele Firmen können daher bestimmte Teile innerhalb der Ausbildung nicht selbst absichern. Gleichzeitig prägt das Handwerk die Wirtschaft hierzulande besonders stark. Sachsen hat die bundesweit höchste Dichte an Handwerksbetrieben. Mehr als 285.000 Männer und Frauen arbeiten in diesem Bereich. Umso wichtiger ist die Sicherung der Fachkräfte für die handwerklichen Berufe. Der Nachwuchs lernt vielfach in überbetrieblichen Ausbildungszentren. Die neue Richtlinie setzt auch hier an, etwa, indem die Zuschüsse für die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung im Handwerk erhöht werden.

Den Bonus für die erfolgreich abgeschlossene Meisterausbildung gibt es bereits seit 2016. Profitieren können Meister und Meisterinnen im Handwerk, in der Industrie sowie Fachmeister, die in Sachsen ihren Hauptwohnsitz oder Beschäftigungsort haben.