Preise an sächsische Gründerinnen vergeben
Die Unternehmerinnen Babett Baraniec (l.) und Elisa Röhr wurden in dieser Woche mit dem Sächsischen Gründerinnenpreis ausgezeichnet. Foto: dpa/Sebastian Willnow
Mit der Auszeichnung will der Freistaat unternehmerische Erfolge von Frauen sichtbarer machen. In diesem Jahr gibt es zwei Preisträgerinnen aus ganz unterschiedlichen Branchen.
Noch immer gibt es deutlich weniger Gründerinnen als Gründer. Statistiken zufolge werden knapp 20 Prozent aller deutschen Start-ups von Frauen gegründet. Oft liegt das auch 2025 noch an Problemen bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie und einem erschwerten Zugang zu Business-Netzwerken. Umso wichtiger sind Beispiele, die zeigen, wie Unternehmerinnen sich erfolgsreich am Markt behaupten. Der Sächsische Gründerinnenpreis würdigt genau das. In dieser Woche wurden die Preisträgerinnen für 2025 bekannt gegeben.
Eine Plattform für Krebspatienten
In der Kategorie Neugründung überzeugte Dr. Babett Baraniec die Jury mit ihrem Unternehmen Gesundheitsedukation Babett Baraniec & Sebastian Miedtank GbR – Krebs Campus aus Leipzig. Dahinter verbirgt sich eine Begleitplattform, die Krebspatienten und ihre Angehörigen mit verständlichen Expertenkursen, praktischen Selbstmanagement-Optionen und einer unterstützenden Online-Gemeinschaft durch jede Therapiephase der Krebserkrankung führt. Finanziert wird das Ganze durch günstige Mitgliedschaften. Die Gründerin habe mit ihrem innovativen Sozialunternehmen eine beeindruckende Entwicklung genommen, schaffe Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung und trage mit dem Krebs Campus dazu bei, dass das Gesundheitssystem langfristig entlastet wird, hieß es in der Laudatio.
Japanische Küche nach Sachsen geholt
Der Sächsische Gründerinnenpreis in der Kategorie Wachstum geht an Elisa Röhr mit ihrem Unternehmen 1mal1japan GmbH. Die Firma mit Sitz in Dresden verkauft japanische Kochboxen, Zutaten, Snacks, Getränke und Zubehör im eigenen Onlineshop und über den Online-Handel-Plattformen. Elisa Röhr gründete den Online-Shop während ihrer ersten Elternzeit. Mittlerweise verzeichnet der Shop monatlich rund 400.000 Nutzer. Der gesamte Verkauf wird ohne Zwischenhändler in Sachsen organisiert. Das Unternehmen übernehme überdies soziale Verantwortung, achte auf ökologische und ressourcenschonende Verpackungen und verbinde so Nachhaltigkeit mit kulinarischer Qualität, heißt es in der Begründung der Auszeichnung.
45 Bewerbungen aus ganz Sachsen
Beide Gründerinnen seien „in herausragender Weise Vorbilder“, so Gleichstellungsministerin Petra Köpping: „Wir feiern heute nicht nur den Sächsischen Gründerinnenpreis 2025, wir feiern vor allem starke Frauen, die sich in Zeiten globaler wirtschaftlicher und weltpolitischer Veränderung mit beeindruckendem Engagement und Tatendrang im Freistaat Sachsen unternehmerisch einsetzen.“
Insgesamt hatten sich sachsenweit 45 Unternehmerinnen unterschiedlichster Branchen beworben. Ziel der Auszeichnung, die seit 2008 von der Sächsischen Staatsregierung vergeben wird, ist es, „Existenzgründungen von Frauen in der Öffentlichkeit sichtbar zu machen und das Engagement der Gründerinnen zu würdigen“. Jeder Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.
Von Annett Kschieschan