Das hilft gegen Unterforderung im Job

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Wer Unterforderung oder Langeweile im Job erlebt oder erlebt hat, der weiß genau, wie zäh der Arbeitsalltag werden kann. Hier fehlen für die Menschen die Herausforderungen, nach der wir uns nahezu alle sehnen und es scheint so zu sein, als sitze man ohne tieferen Mehrwert eine Zeit ab. Nicht überraschend ist es da, dass diese Zeit für die Menschen gefühlt deutlich langsamer vergeht, als es tatsächlich der Fall ist. Doch wie können wir mit Unterforderung im Job und mit der damit einhergehenden Langeweile auf der Arbeit nicht nur umgehen, sondern die Situation auch verbessern?

Langeweile auf der Arbeit? Kompetenzbereiche in Absprache erweitern und so für eine größere Herausforderung sorgen

Gegen Unterforderung im Job helfen vor allem neue Aufgaben und Herausforderungen, die von uns weit mehr als die bereits bekannte und vollends verinnerlichte Routine verlangen. Viele Menschen streben nicht unbedingt danach, eine Führungsposition aufgrund des entsprechenden Gehalts zu übernehmen, sondern vor allem Verantwortung tragen zu können und in der Lage zu sein, Prozesse zu gestalten. Wer sich unterfordert fühlt, der kann zunächst mit einem persönlichen Gespräch mit der Führungsebene erörtern, wie es möglich sein kann, einen neuen Reiz und Impuls zu setzen. Ein solcher neuer Reiz kann beispielsweise durch übernommene Kompetenzbereiche und Aufgaben entstehen. Auch wenn es uns vor der Übernahme schwierig erscheint, uns in eine Thematik hineinarbeiten zu müssen, so ist es am Ende oftmals deutlich erfüllender, als weiterhin einem Trott zu folgen, der uns schon längst nicht mehr erfüllt.

Wenn das Unternehmen von der Arbeit des Mitarbeiters überzeugt ist, dann wird es in aller Regel Möglichkeiten geben, einen Impuls zu setzen und neue Gelegenheiten zu bekommen, Prozesse nach den eigenen Vorstellungen aktiv zu gestalten. Eine wichtige Rolle kann es dabei spielen, wirklich sehen zu können, wo sich unsere Tätigkeiten in Ergebnissen und Veränderungen widerspiegeln. Oftmals liegt die empfundene Langeweile bei der Arbeit nämlich auch daran, dass uns die konkreten Entwicklungen fehlen, die aufgrund unserer Arbeit ganz sichtbar werden. Hier kann es auch hilfreich sein, sich selbst einmal bewusst zu machen, wie sehr man am Gesamtprozess beteiligt ist. In diesem Zusammenhang eignet sich beispielsweise ein sogenanntes Erfolgstagebuch. Wir neigen schließlich in einigen Fällen dazu, den eigenen Anteil an einem insgesamt erzielten Verlauf oder Ergebnis als zu gering einzuschätzen. Kann der Anteil durch eine Erweiterung der Kompetenzbereiche gelingen, ist die Ausgangslage gleich noch besser.

Ist Unterforderung im Job der Anreiz, sich in Projekten noch mehr einzubringen?

Langeweile auf der Arbeit kann sich nicht nur im Gesamtprozess, sondern auch in einzelnen Projekten zeigen. Wenn es sich um ein Projekt handelt, dass in seinen Grundzügen unseren Interessen entspricht und mit dem wir uns auch identifizieren können, dann kann es hilfreich sein, eine stärkere Einbringung zu liefern, die am Ende zu größerem Gestaltungsspielraum führt. Auch hier gilt das eben genannte Motto und es ist durch die Übernahme zusätzlicher Aufgaben sowie Kompetenzen möglich, sich in die Lage zu versetzen, eine größere Identifikation und einen besseren Gestaltungsspielraum für die eigene Arbeit zu schaffen. Vielleicht ist es auch so, dass Projekte in eine Richtung laufen, die wir uns ursprünglich anders vorgestellt haben oder bei denen wir mit einer differenten Ausrichtung einen größeren Erfolg versprechen können. Unbedingt gilt es in solchen Situationen, das Gespräch mit den anderen Mitarbeitern zu suchen und ggf. kann der Austausch dazu führen, dass eine Kurskorrektur vorgenommen wird. Entsteht so in unserem Bewusstsein eine größere Sinnhaftigkeit bei der Tätigkeit, kann dies auch langfristig effektiv gegen Langeweile bei der Arbeit helfen und für mehr Freude sorgen. Schließlich ist die Freude am Gestalten besonders dann groß, wenn wir in der Art und Weise gestalten können, wie wir es uns vorstellen.

Wie so oft hilft auch bei Langeweile auf der Arbeit das gesuchte Gespräch

Betrachten wir die Situation von Unterforderung und Langeweile auf der Arbeit nochmals grundlegend, dann handelt es sich in den allermeisten Situationen um welche, die durch Gespräche und zu leistende Veränderungen verbessert werden könnten. Hier sollte offen ausgesprochen werden können, welche Veränderungen man sich wünscht und wie es gelingen kann, eine größere Identifikation und Begeisterung für die Tätigkeit zu entfachen. Besprechen wir die derzeitigen und gewünschten Abläufe gemeinsam, dann entsteht ein größeres Verständnis füreinander und für die gesamte Situation.

Für Führungskräfte im Unternehmen ist es ob der Anzahl der Mitarbeiter und Aufgaben nicht immer möglich, zu jeder Zeit den Überblick zu behalten, wer ggf. unter einer Unterforderung oder Langeweile leidet. Somit sind diese Menschen darauf angewiesen, dass sei aktiv darauf hingewiesen werden, wo Handlungsspielraum und auch eine Notwendigkeit vorhanden ist. Selbstredend sollten Ansprüche und Wünsche zur Veränderung stets mit der Bereitschaft zum Kompromiss und auch mit Verständnis dem Gesprächspartner gegenüber vorgetragen werden. Dennoch ist es für das Unternehmen am Ende ohnehin auch ratsam, auf Wünsche und Anregungen der Mitarbeiter im machbaren Rahmen einzugehen. Motivierte und von ihrer Arbeit begeisterte Mitarbeiter haben einen deutlich größeren Mehrwert als jene, die von ihrer Arbeit gelangweilt sind.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Einbindung von Mitarbeitern in Entscheidungs- und Veränderungsprozessen dazu führen kann, dass Langeweile und Unterforderung schnell ihre Relevanz verlieren. Es gilt hier, als Mitarbeiter die Initiative zu ergreifen und ein Gespräch zu suchen, in welchem klar angesprochen wird, welche Veränderungen man sich wünscht und wie die Situation derzeit ausschaut. Eben jenes Gespräch kann mit Vorgesetzten und auch Teammitgliedern geführt werden, wenn man sich in der Phase einer Projekterarbeitung befindet.