Sonntagsblues – So besiegen Sie ihn

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 Gegen die Sonntagsdepression ist kein Kraut gewachsen. Oder doch? Suchen wir es!

Im Hamsterrad

Wer einem regelmäßigen Job nachgeht, hat meist auch einen regelmäßigen Tageslauf. Der beginnt mit dem Klingeln des Weckers an jedem Tag der Woche zur gleichen Zeit. Alles, was danach passiert, geschieht quasi mit der Uhr in der Hand. Das Ritual im Bad am Morgen, das Frühstück, der Weg zur Arbeit, ganz gleich, ob mit dem Auto oder den Öffentlichen. Versäumnisse und Abweichungen, auch wenn sie nur gering sind, haben Konsequenzen: Der Arbeitstag läuft nicht rund. Aber das ist selten oder kommt kaum vor. Die Uhr sagt, wann Mittagspause ist, und wann der Heimweg angetreten werden kann.
Wenn Sie nichts aufhält, erscheinen Sie jeden Tag am Abend zur gleichen Zeit zu Hause.

Der Mensch – ein Gewohnheitstier

Im Laufe der Jahre brauchen wir keine Uhr mehr. Unsere biologische hat den Rhythmus übernommen. Von Montag bis Freitag. Und am Wochenende?
Wenn es Ihnen am Wochenende nicht gut geht, ist alles o.k., denn Ihr Körper tickt wie Montag bis Freitag und empfindet das Wochenende als Störung.
Am Sonntag kommt noch schlechte Stimmung dazu, denn morgen ist ja wieder Montag! Die Sonntagsdepression hält Sie gefangen.

Alles ist im Kopf

Fünf Tage arbeiten, zwei Tage Erholung – Wir haben es gut und so soll es bleiben.
Was aber läuft quer an den Sonntagen?
Die Zeit zwischen den Arbeitstagen scheint uns zu kurz, vom gewohnten Stress Abstand zu gewinnen. Themen, die uns die Woche über beschäftigen, sind nicht so einfach zu verdrängen.
Auch weil der technische Fortschritt uns heute „das bisschen Haushalt“ sehr leicht macht, müssen wir uns nicht intensiv mit ihm beschäftigen. Die Arbeit bleibt auch am Wochenende präsent. Zumindest im Kopf und manchmal auch tatsächlich, wenn beispielsweise die Arbeit im Homeoffice erledigt wird.

Nichts Neues

Die Werte der Entspannung und die Wiederherstellung von körperlicher und geistiger Kraft durch Relaxen, Spaß und Freude und von Unternehmungen am Wochenende kennen wir. Schon lange aber verdrängen wir die Möglichkeiten und ziehen uns zurück. Sie meinen, es habe keinen Sinn, denn am Montag geht die Arbeitswoche wieder los! Die Sonntagsdepression hat uns im Griff. Wenn es schlimm kommt, reagiert der Körper mit Kopfschmerzen und Übelkeit, die uns die Wochenenden im Bett oder auf der Couch verbringen lassen. Das soll sich ändern. Sonntagsdepressionen zu entfliehen, weil sie sich zur Gewohnheit etabliert haben, erfordert konsequentes Einschreiten.

Strategien entwickeln

Gehen Sie dem Problem auf den Grund.
Wenn die Arbeit uns am Wochenende nicht loslässt, ist es ratsam, die Ursachen dafür zu finden. Einerseits ist es gut möglich, dass die Arbeit mit dem Freitag nicht abgeschlossen werden konnte und uns über das Wochenende beschäftigt. Andererseits haben wir es vielleicht versäumt, die Arbeit wirklich zum Abschluss zu bringen, um uns die Phase der Pause am Wochenende geordnet zu leisten.

Setzen Sie bewusst eine Zäsur.
Planen Sie vorausschauend den Fortgang Ihrer Arbeit in konkrete Etappen für die nächste Woche. Das gibt Ihnen die Sicherheit, die Leistungen für das angestrebte Ergebnis erbringen zu können. Dann gelingt Ihnen das Abschalten.

Schaffen Sie Ordnung.
Räumen Sie Ihrem Schreibtisch oder Ihren Arbeitsplatz auf, bevor Sie in das Wochenende gehen. Schauen Sie bewusst zurück, wenn Sie den Raum verlassen. So gehen Sie in der Überzeugung, dass alles seine Ordnung hat und sind frei für das, was als Ablenkung und Entspannung am Wochenende auf Sie wartet.

Ihr Wochenende beginnt am Freitagabend.
So einfach wie das klingt, ist es auch, wenn Sie den Kampf gegen den Sonntagsblues ernsthaft antreten. Die Veränderung beginnt mit der Abgrenzung. Job ist Job. Und der ist in der Regel im Laufe des Freitags erledigt.
Spätestens zum Feierabend sollten sich Ihre Gedanken um das Wochenende drehen, denn die kommenden zwei Tage gehören Ihnen. Ab jetzt herrscht digitaler Detox!

Schmieden Sie bereits im Vorfeld Pläne.
Diese gilt es umzusetzen. Damit sie nicht abhandenkommen, ist ein Wochen- oder Familienplaner für alle gut einsehbar hilfreich. Gemeinsam oder auch als Single haben Sie Themen wie „Was ich schon lange tun wollte“ oder „Was mir Spaß macht“ durchdacht und Ihre entsprechenden Vorhaben konkret im Kalender an den Samstagen und Sonntagen platziert und sichtbar gemacht. Das können sein:

– Besuche von Freunden
– Gäste bewirten
– gemeinsam Kochen und Genießen
– Verabredung zu einer Shoppingtour
– Kaffeeklatsch mit Leutegucken
– Fahrradtour/Wanderung mit Picknick
– Museums- oder Kinobesuch
– und vieles mehr, was Ihrer Interessenlage entspricht.

Mit den Vorbereitungen dieser Aktivitäten wächst die Vorfreude und die Sonntagsdepression hat keine Chance.

Füllen Sie die Leere.
Sagen Sie dem Sonntagsblues mit weniger aufwändigen Beschäftigungen aktiv den Kampf an. Schaffen Sie sich neue Rituale! Halten Sie der schlechten Laune mit regelmäßigen konkreten Vorhaben dagegen. Das können sein:

– den Sonntag mit einem ausgiebigen Frühstück mit frischen Brötchen beginnen
– zu einer genau bestimmten Zeit joggen oder walken
– die Sauna besuchen
– Schwimmen im Frei- oder Hallenbad
– genau das Buch lesen und sichtbar bereitlegen
– einen langen Brief schreiben an jemanden, der Ihnen nahesteht und sich darüber freuen wird
– eine Bastel- oder Handarbeit beginnen oder fertigstellen
– ein ausgiebiges Wohlfühlbad nehmen

Der Eintrag im Kalender wird Sie in die Pflicht nehmen.

Fazit:

Es gibt Möglichkeiten, der Sonntagsdepression Paroli zu bieten.
Lassen Sie die Arbeit los und setzen Sie konsequent Grenzen! Planen Sie Freude betonte Momente für das Wochenende! Entdecken Sie für sich das, was Ihnen guttut! Sie haben es verdient.
Pflegen Sie besondere Rituale als feste Bestandteile in der Zeit zwischen den Arbeitswochen!