Schlagfertigkeit im Job: 5 Techniken für mehr Selbstsicherheit
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Sie haben in herausfordernden Gesprächssituationen im Job schon oft schlagfertige Kollegen bewundert und wünschten sich, Sie könnten ebenso locker mit einfallsreichen und witzigen Kommentaren antworten? Schlagfertigkeit ermöglicht es, geschickt und geistreich auf persönliche Angriffe und unpassende Aussagen zu reagieren. Diese Fähigkeit ist allerdings nicht ausschließlich besonders eloquenten Menschen vorbehalten, denn Schlagfertigkeit lässt sich mit 5 Techniken von jedem erlernen und gezielt trainieren.
Was ist Schlagfertigkeit am Arbeitsplatz?
Was ist Schlagfertigkeit im Job eigentlich und worum geht es dem Sprecher, wenn er diese Kommunikationstechnik einsetzt? Zunächst denken Sie sicher an Kollegen, die in jeder Situation den passenden Kommentar parat haben, mit dem sie den Gesprächspartner erstaunen und vielleicht sogar zum Lachen bringen. Doch Schlagfertigkeit ist noch mehr, als auf einen verbalen Angriff auf amüsante Weise Konter zu geben. Mit dieser sprachlichen Fähigkeit gelingt es, souverän auf brenzlige Situationen im Gespräch zu reagieren und Selbstbewusstsein zu demonstrieren.
Ein Schlagfertigkeitstraining bereitet Sie gezielt darauf vor, dem Gesprächspartner den Wind aus den Segeln zu nehmen und Konflikte zu entschärfen, bevor es zu einer zeitraubenden und belastenden Auseinandersetzung kommt.
Bei welchen Gesprächssituationen im Job hilft Schlagfertigkeit?
An jedem Arbeitsplatz treffen Mitarbeitende mit unterschiedlichen Charakteren und Ansichten aufeinander. Unter dem Stress und der Anspannung des Berufsalltags kommt es schnell zu Situationen, in denen Menschen zum Angriff übergehen. Reagieren Sie schlagfertig, machen Sie sich selbst nicht angreifbar, und der Kollege hat mit seiner verbalen Attacke keinen Erfolg. Sie nutzen eine geschickte Rhetorik, die deeskalierend wirkt und mit Bestimmtheit Grenzen aufzeigt. Mit ein wenig Übung gelangen Sie schrittweise zur Schlagfertigkeit.
Setzen Sie Schlagfertigkeit im Job ein, sind dabei einige Regeln zu beachten. Denn es besteht immer die Gefahr, mit einem übertriebenen Konter den Gesprächspartner persönlich zu stark anzugreifen und zu provozieren. Halten Sie deshalb folgende Punkte bei schlagfertigen Antworten ein:
- Vermeiden Sie persönliche Beleidigungen
- Riskieren Sie keine Provokationen, die zur Eskalation führen
- Treten Sie bestimmt auf, jedoch der Situation angemessen
Schlagfertigkeit lernen und einüben: 5 Techniken
Ein Schlagfertigkeitstraining bereitet Sie gezielt auf kluge und geschickte Reaktionen auf provokative Bemerkungen im Job vor. Mit diesen 5 Techniken gelingt es Ihnen, negative Aussagen und Beleidigungen nicht persönlich zu nehmen, sondern souverän darauf zu reagieren:
1.Nicht stumm stellen, sondern reagieren
Beginnen Sie erst mit dem Schlagfertigkeitstraining und haben noch keine große Übung im Kontern, fällt es Ihnen schwer, geistreich und wortgewandt zu reagieren. Allerdings ist es in diesem Fall schlecht, gar nichts zu sagen.
Beispiel: Beginnen Sie mit einfachen Feststellungen oder Fragen wie „Dazu fällt mir jetzt wirklich nichts ein.“ oder „Ich bin mir nicht sicher, worauf Sie hinauswollen.“. Das ist ein guter Anfang, um Ihre Schlagfertigkeit zu trainieren und Ihr Selbstvertrauen in schwierigen Gesprächssituationen schrittweise aufzubauen.
2. Gegenfrage stellen
Haben Sie den Einstieg ins Schlagfertigkeitstraining bewältigt, ist das Stellen von Gegenfragen ein nächster Schritt auf dem Weg zur geschickten Rhetorik im Büro. Damit bringen Sie den Angreifer zum Nachdenken und zeigen, dass Sie sich nicht so leicht aus dem Konzept bringen lassen.
Beispiel: Auf den Vorwurf, keinen ausreichenden Überblick über die Aufgaben am Arbeitsplatz zu haben, fragen Sie am besten nach, wie jemand, der den Durchblick hat, die Arbeit angeht. Damit spielen Sie den Ball zurück an den Angreifer, der sich nun selbst hinterfragen muss und eventuell in Erklärungsnot gerät.
3. Konter mit Zustimmung
Einen Überraschungseffekt erzielen Sie mit einer vermeintlichen Zustimmung zur verletzenden Bemerkung.
Beispiel: „Sie müssen damit zurechtkommen, dass Vorgänge auf meinem Schreibtisch liegen bleiben, damit ich einen besseren Überblick über das Tagespensum behalten kann.“ Mit dieser Aussage widersetzen Sie sich der Erwartung, in eine Abwehrhaltung zu gehen oder sich gar auf einen persönlichen Angriff zu rechtfertigen.
4. Aussagen zu den eigenen Gunsten umdeuten
Auf einen Vorwurf mit einem Gegenangriff zu antworten, ist weit verbreitet, aber nicht zielführend. Wenn Sie dagegen die sogenannte Übersetzungstaktik einsetzen, fordern Sie den Gesprächspartner auf, seine Kritik zu reflektieren und zu erklären.
Beispiel: Fragen Sie etwa nach mit: „Sie meinen, ich habe keine Ahnung? Woher wissen Sie das denn so genau?“. Dadurch gerät der Angreifer in Erklärungsnot und Sie machen sich nicht verletzbar.
5. Angriffe mit Humor nehmen
Nehmen Sie den verbalen Angriff nicht persönlich, sondern machen Sie sich darüber eher lustig, zeigen Sie sich unverletzlich. Auf die humorvolle Art reagieren Sie entweder mit Selbstironie oder selbstbewusst mit einer kritisch-humorvollen Äußerung auf die Attacke Ihres Gesprächspartners.
Beispiel: „Ich arbeite nicht langsam, ich bin nur im Energiesparmodus.“. Oder entgegnen Sie einem Kollegen: „Ich bin gerne offen für einen Verbesserungsvorschlag, aber diesen kann ich in Ihrem Kommentar gerade nicht erkennen.“
Neben der Anwendung dieser Techniken gehört zum Schlagfertigkeitstraining auch die Körpersprache, um Souveränität und Stärke zu vermitteln. Dazu dienen eine selbstbewusste Körperhaltung durch aufrechtes Stehen, eine sichere Stimmlage und das Halten von Blickkontakt.
Schlagfertige Reaktionen: Beispiele aus dem Arbeitsalltag
Anhand einiger weiterer Beispiele zeigen wir Ihnen, wie eine schlagfertige Kommunikation im Berufsalltag gelingt. Beachten Sie dabei die 5 Techniken und demonstrieren Sie mit geschickt gewählten Worten Selbstbewusstsein und Unangreifbarkeit, ohne Kollegen zu stark zu provozieren. Nach einem erfolgreichen Schlagfertigkeitstraining können Sie auf jeden dummen oder unpassenden Spruch die passende Antwort entgegnen, ohne dass ein Gespräch aus dem Ruder läuft.
Beispiele für Schlagfertigkeit im Job:
- Auf eine persönliche Beleidigung wie „Sie sind doch das Letzte!“, reagieren Sie souverän und gelassen mit „Ja, das Beste kommt immer zum Schluss.“
- Greift Sie ein Kollege mit den Worten an „Sie sind immer der Erste, der Feierabend macht.“, dann entgegnen Sie geschickt: „Stimmt, ich bin hier wohl der Einzige, der seine Arbeitszeit effizient gestaltet.“
- Wirft Ihnen der Angreifer an den Kopf „Heute tragen Sie nichts Konstruktives zur Diskussion bei.“, dann antworten Sie mit der Feststellung: „Warten Sie erst einmal ab, das ist nur die Ruhe vor dem Sturm.“
- Auf einen Kommentar wie „Das wird ohnehin nicht funktionieren!“, reagieren Sie gelassen mit „Dann wird es Zeit, dass wir es ausprobieren. Dann sehen wir, ob wir Sie nicht doch positiv überraschen können.“
Schlagfertigkeit im Beruf und in der Bewerbungsphase einsetzen
Schlagfertigkeit ist eine Fähigkeit, die konfliktträchtige Situationen im Berufsalltag entschärft und Ihnen auch beim Vorstellungsgespräch nützt. Zeigen Sie, dass Sie selbstbewusst sind und Ihnen ein dummer Spruch nichts anhaben kann, verschafft Ihnen das Sympathien.
Im Bewerbungsgespräch überzeugen Sie mit einer sicheren Körpersprache ebenso wie mit klugen Aussagen. Mit überlegten Aussagen und schlagfertigen Antworten zeigen Sie eine persönliche Stärke, die Personaler überzeugt. Sie sind bereit dazu, den nächsten Karriereschritt zu wagen und Ihre Techniken im Vorstellungsgespräch anzuwenden? Dann bewerben Sie sich jetzt und starten Sie Ihre neue Karriere mit unserer Jobbörse sz-jobs.de.