Psychische Erschöpfung: So vermeidet man das Burnout im Homeoffice
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Wenn auch viele das Arbeiten von Zuhause aus als angenehm empfinden, so kann es zu einer großen Belastungsprobe werden. Wenn Sie täglich allein an Ihrem Laptop sitzen, dann reduziert sich schnell der soziale Kontakt zu Ihren Kollegen. Meist beschränkt sich dieser dann auch nur noch auf virtuelle Konferenzen, bei denen es lediglich um berufliche Themen geht. Das Schwätzchen im Frühstücksraum fällt gänzlich aus und so werden Sie schnell zum Einzelkämpfer in Ihrem heimischen Büro. Auch finden Sie keinen eingerichteten Arbeitsplatz vor, wenn Sie morgens ins Büro kommen. Die meisten Arbeitnehmer, die im Homeoffice arbeiten, sitzen tatsächlich an ihrem Küchen- oder Wohnzimmertisch, der dann als Schreibtisch herhalten muss. Regelmäßige Arbeits- und Pausenzeiten werden oftmals nicht eingehalten, weshalb der Eindruck erweckt wird, Sie würden „rund um die Uhr“ arbeiten. All das sind Faktoren, die zu einem Homeoffice Burnout führen können.
Überlastung im Homeoffice: Wie es dazu kommen kann
Sie sparen sich den täglichen Stress, zu einer festen Zeit im Büro sein zu müssen und auch einen anstrengenden Arbeitsweg. Auch können Sie Ihre Arbeiten erledigen, ohne dass der Chef Ihnen über die Schulter schaut. Die Tasse Kaffee neben dem Laptop ist mindestens genauso bequem wie die Jogginghose, die Sie nun täglich tragen. Gleichzeitig verlieren Sie aber auch Ihre Strukturen, die Ihren Arbeitsalltag bestimmt haben und an denen Sie sich orientieren konnten. Sie können Ihren Arbeitsbeginn variieren und so kann es schnell passieren, dass Sie vorher noch schnell Hausarbeiten erledigen. Auch Ihre Isolation kann schnell dazu führen, dass Sie nicht nur Ihren Arbeitsbeginn nach hinten verschieben, sondern ebenso den Feierabend.
In der Freizeit oder am Wochenende schon einmal für die nächste Woche vorzuarbeiten, kann im Homeoffice schnell zur Gewohnheit werden. So geraten Sie, ohne es zu merken, in einen Kreislauf, der Sie irgendwann in eine totale Erschöpfung führen kann. Im Homeoffice Burnout zu entwickeln ist somit gar nicht so abwegig, wie Sie vielleicht vermuten mögen.
Homeoffice Burnout und erste Anzeichen
Während Sie vorher Ihre unerledigten Arbeiten im Büro lassen konnten, so liegen diese jetzt tagtäglich vor Ihren Augen. Da kann es verlockend sein, diese noch schnell zu erledigen, obwohl bereits Feierabend, Wochenende oder sogar ein Feiertag ist. Der unbewusste Druck kann dabei schnell zu Nervosität, zum Entwickeln von Gedankenkarussells und somit zu körperlichen Beschwerden führen. An dieser Stelle fehlt dann auch der soziale Kontakt zu Kollegen. Die würden Sie unter Umständen darauf hinweisen, dass Sie Pausen einlegen sollten. Auch die Nachfrage nach dem Befinden und das eigene Reflektieren darüber verlieren so immer mehr an Bedeutung.
Wenn Sie aber Erholung, Ablenkung und Abstand zur Arbeit vernachlässigen, kann dies schnell in eine kritische Situation führen. Schleichend verlieren Sie dann das Gefühl für sich selbst, spüren eine innere Leere oder reagieren mit Schlafstörungen oder Magen-Darm-Problemen. Hieraus kann sich in manchen Fällen ein Homeoffice Burnout entwickeln.
Burnout vermeiden: Das können Sie tun
Fehlende Strukturen im Arbeitsalltag, innerer Druck und mangelnde soziale Kontakte sind einige der Hauptgründe für einen sich entwickelnden Homeoffice Burnout. Sie sind als Einzelkämpfer mit voller Verantwortung so unter Druck, dass das die Entwicklung eines Burnouts leicht begünstigen kann. Ein Burnout vermeiden können Sie, indem Sie Ihrem Arbeitsalltag und auch Ihrem Arbeitsplatz eine klare Struktur verleihen.
Bringen Sie Struktur in Ihren Tagesablauf
Legen Sie Ihre Arbeitszeiten fest und halten Sie sich unbedingt daran. Es ist empfehlenswert, alle zwei Stunden mindestens für fünfzehn Minuten eine kleine Pause einzulegen. Lenken Sie sich in den Pausen ab, indem Sie kurz frische Luft schnappen, eine Kleinigkeit essen oder etwas trinken. Wenn Sie eine Pause machen wollen, entfernen Sie sich hierfür von Ihrem Schreibtisch. Legen Sie zudem eine längere Mittagspause ein und verbringen Sie diese ebenfalls nicht am Schreibtisch.
Schaffen Sie sich einen festen Arbeitsplatz
Legen Sie für Ihren Arbeitsplatz einen ganz bestimmten Ort fest, der ausschließlich zum Arbeiten genutzt wird. Wenn möglich, nutzen Sie keinen Platz, der auch andere Zwecke erfüllt, wie beispielsweise den Küchentisch, an dem auch gegessen wird. Idealerweise nutzen Sie einen abgesonderten Raum, in dem Sie die Tür schließen können, um in Ruhe arbeiten zu können. Nur am Arbeitsplatz sollten Sie in den „Arbeitsmodus“ wechseln, überall sonst in Ihrem Zuhause sind Sie dann „privat“.
Ziehen Sie klare Grenzen
Es ist wichtig, dass Sie klare Grenzen ziehen zwischen der Arbeit und dem Privatleben. Legen Sie feste Arbeits- und Pausenzeiten ein und halten Sie sich an die freien Zeiten. Nach dem Feierabend, am Wochenende und auch an Feiertagen wird nicht gearbeitet. Aufgaben, die in diesen Zeiten bei Ihnen auf dem Laptop eintreffen, bearbeiten Sie erst zum offiziellen Arbeitsbeginn.
Achten Sie gut auf sich
Machen Sie sich jeden Tag so zurecht, als würden Sie das Haus verlassen und ins Büro fahren. Angemessene Kleidung und Hygiene sind auch im Homeoffice von Bedeutung, damit Sie nicht den Bezug zu sich selbst verlieren. Achten Sie auch weiterhin auf genügend Schlaf, ausgewogene Ernährung, Bewegung und das Einhalten von Pausen.
Bleiben Sie in Kontakt
Auch außerhalb von Videokonferenzen und E-Mail-Nachrichten sollten Sie mit Ihren Kollegen unbedingt in Kontakt bleiben. Verabreden Sie sich zu gemeinsamen Kaffeepausen im Videochat oder zu einem kleinen Plausch über einen der vielen anderen erdenklichen Kanäle. Nutzen Sie den Kontakt, um sich auszutauschen und etwaige erste Anzeichen eines Burnouts ins Gespräch zu bringen. Sie sind mit Ihrer Situation nicht allein, auch den anderen geht es ähnlich wie Ihnen.
Fazit
Sie können ein Burnout erfolgreich vermeiden, indem Sie die oben genannten Tipps in Ihrem Alltag umsetzen. Wenn Sie klare Grenzen ziehen, Ihren Arbeitsalltag strukturieren und weiterhin gut auf sich selbst achten, lässt sich ein Burnout vermeiden. Isolieren Sie sich nicht und vermischen Sie Privates nicht mit Beruflichem. Halten Sie auch weiterhin Kontakt zu Ihren Kollegen und tauschen Sie sich über den neuen Arbeitsalltag aus. Vielleicht haben Ihre Kollegen auch noch weitere Ideen oder Sie finden in Ihnen verständnisvolle Gesprächspartner. Denn dann steht einem erfolgreichen Arbeiten im Homeoffice nichts mehr im Wege und Sie können einen eventuell drohenden Burnout vermeiden.