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Bewerbung nach der Elternzeit: 8 Tipps für einen gelungenen Neustart

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Eltern, die nach der Auszeit durch die Babypause ihre alten beruflichen Tätigkeiten wieder fortsetzen möchten, sehen sich oft mit einigen Fragen konfrontiert. Können sie wieder an ihren alten oder einen gleichwertigen Arbeitsplatz im bisherigen Unternehmen zurückkehren oder suchen sie sich einen neuen Job? Wie sieht eine Bewerbung nach der Elternzeit aus? Und müssen sie die Elternzeit in ihrer Bewerbung überhaupt angeben? In diesem Beitrag finden Sie Antworten und praktische Tipps für einen gelungenen Start ins Arbeitsleben.

Müssen Sie Ihre Elternzeit in der Bewerbung angeben?

Nein, die Elternzeit muss im Bewerbungsschreiben nicht angegeben werden. Es besteht keine Pflicht, diese ausdrücklich zu erwähnen, weder im Lebenslauf noch im Anschreiben. Es kann jedoch vor allem bei einer längeren Unterbrechung im Berufsleben sinnvoll sein, sie anzuführen. So lassen sich mögliche Lücken im Lebenslauf erklären, und Sie können ggf. sogar in dieser Zeit angeeignete Fähigkeiten extra darstellen.

Wiedereinstieg nach der Elternzeit: Welche Rechte stehen Ihnen zu?

Die rechtlichen Rahmenbedingungen für eine Rückkehr in das Berufsleben sind in Deutschland im Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetz (BEEG) normiert. § 15 Abs. 5 BEEG gibt Arbeitnehmern das Recht zur Rückkehr in das alte Arbeitsverhältnis und dies zu den gleichen Bedingungen wie vor der Elternzeit. Das betrifft die Qualifikation, Bezahlung und den Ort der alten Tätigkeit, aber auch die Arbeitszeit, die vor Beginn der Elternzeit vereinbart war. Es besteht jedoch kein Anspruch auf die gleiche Tätigkeit.

Der alte Arbeitgeber ist spätestens drei Monate, bevor die Elternzeit endet, über die Rückkehrabsicht in den früheren Beruf schriftlich zu informieren. Ist Teilzeit erwünscht, beträgt die Mitteilungsfrist sieben Monate vor dem Ende der Elternzeit.

Tipp #1: Entscheidung treffen – Rückkehr oder neuer Job

Wenn die Elternzeit allmählich endet, sollten Sie zunächst einmal überlegen, was nach der Elternzeit beruflich passieren soll. Vielleicht beabsichtigen Sie die Rückkehr in Ihr altes Arbeitsverhältnis, dann ist es empfehlenswert, präsent zu bleiben. Ihren bisherigen Lebenslauf kennt Ihr alter Arbeitgeber normalerweise. Doch auch Ihr weiterer Lebenslauf und Werdegang sind von Interesse. Halten Sie deshalb auch während der Elternzeit Kontakt zu Ihrem bisherigen Chef. Besuchen Sie Ihr Unternehmen gelegentlich mit Ihren Kindern.

Falls Sie jedoch eine berufliche Neuorientierung wünschen, dann machen Sie sich am besten noch während der Elternzeit auf die Suche nach einem neuen Job. Gründe für einen Jobwechsel nach der Elternzeit gibt es mehrere. Etwa der Wunsch nach beruflicher Veränderung, oder eine frühere Unzufriedenheit im alten Job. Auch der Wunsch, künftig mehr Zeit für die Kinder zu haben, kann ein Grund für einen Jobwechsel sein, eventuell auch in Teilzeit.

Tipp #2: Wiedereinstieg frist- und formgerecht ankündigen

Um auf der sicheren Seite zu sein, müssen Sie Ihren Arbeitgeber rechtzeitig und formgerecht über den gewünschten Wiedereinstieg informieren. Formgerecht bedeutet schriftlich und rechtzeitig bedeutet etwa drei Monate vor dem gewünschten Rückkehrtermin. Heben Sie im Anschreiben an den Arbeitgeber Ihre Bereitschaft hervor, dass Sie wieder aktiv zum Erfolg des Unternehmens beitragen wollen, und verweisen Sie auf zusätzliche Qualifikationen und Erfahrungen, die Sie möglicherweise während der Elternzeit erworben haben.

Tipp #3: Weiterbildungen während der Elternzeit

Um den Wiedereinstieg in den alten Job oder den beruflichen Neustart zu unterstützen, sollten Eltern soweit möglich die Elternzeit dazu nutzen, um neue Kompetenzen z. B. durch eine Umschulung, Kurse für Weiterbildungen, Webinare oder ein Fernstudium aufzubauen. So erwerben Sie nicht nur neue Fähigkeiten für den Wiedereinstieg in das Berufsleben, sondern erhöhen gleichzeitig Ihren Marktwert.

Tipp #4: Vollständigkeit des Bewerbungsschreibens

Bewerbungsschreiben und Vorstellungsgespräch sind entscheidende Schritte im Bewerbungsprozess. Daher sollten Sie alle Unterlagen auf Vollständigkeit überprüfen: Dazu gehören ein professionelles Bewerbungsschreiben mit Lebenslauf, Anschreiben und Arbeitszeugnissen, Zertifikaten, Abschlüsse, Weiterbildungen sowie sonstige Referenzen zu vorhandenen Berufserfahrungen. Der Lebenslauf mit Ihren persönlichen Daten, dem beruflichen Bildungsweg, Weiterbildungen, Tätigkeiten, beruflichen Erfahrungen, Kenntnissen, Fähigkeiten, sowie sonstigen, für den Beruf nützlichen Erfahrungen. Beim Anschreiben sollten Sie auf eine präzise und ansprechende Formulierung achten und auf die Fähigkeiten eingehen, die für die neue Stelle besonders gefragt sind.

Tipp #5: So sollte der Lebenslauf aussehen

Der Lebenslauf sollte insbesondere eine Auflistung zu bisherigen Arbeitsverhältnissen mit betreffendem Unternehmen, den Zeitraum, Ihre Position sowie die relevanten Aufgaben und Erfolge enthalten. Um Lücken zu vermeiden, sollten Sie auch die Elternzeit aufführen. Kleinere Lücken von wenigen Monaten zwischen Jobs, Studium, etc. sind allerdings kein Problem. Der in jedem Lebenslauf zu beschreibende Bildungsweg umfasst Schulbildung, bisherige Berufsausbildung oder Studium, sowie weitere Fort- und Weiterbildungen. Zudem eine Auflistung relevanter Kenntnisse, zum Beispiel Sprachkenntnisse oder IT-Kenntnisse. Betonen Sie hierbei Kenntnisse, die Sie während der Elternzeit erworben haben.

Tipp #6: Vermeiden Sie abgedroschene Formulierungen im Anschreiben

Um eine erfolgreiche Bewerbung nach der Elternzeit zu schreiben und den Jobwechsel richtig vorzubereiten, sind einige Dinge zu beachten. Wichtig sind die Formulierungen im Bewerbungsschreiben. Es gibt Formulierungen, die auch für eine Bewerbung nach der Elternzeit ungünstig sind. Zum Beispiel abgegriffene Redewendungen wie „Hiermit bewerbe ich mich“ oder „Mit großem Interesse habe ich Ihre Stellenanzeige gelesen“. Ferner abgedroschene Floskeln wie „Ich würde mich über eine Einladung freuen“, oder „Ich hätte großes Interesse an der Stelle“. Auch Selbstlob, zum Beispiel durch Begriffe wie „zielstrebig, teamfähig, kreativ oder selbstständig“ sollte vermieden und durch konkrete Beispiele belegt werden. Beschreiben Sie kurz, wie Ihre berufliche Kreativität dem Unternehmen nützlich sein kann. Was Personalleiter vordergründig interessiert, sind bisherige Tätigkeiten sowie jegliche Berufserfahrung.

Tipp #7: Geeignete Formulierungen der Elternzeit

Im Lebenslauf reicht eine kurze zeitliche Einordnung der Elternzeit. Schreiben Sie beispielsweise knapp und sachlich: 15.05.2021 – 01.08.2023: Elternzeit. Wollen Sie die Elternzeit auch im Anschreiben erwähnen, dann legen Sie den Fokus auf persönliche und fachliche Kompetenzen, die Sie während dieser Zeit erworben haben. Eventuell haben Sie Ihr Wissen durch Online-Kurse, aktuelle Fachliteratur oder andere Weiterbildungen aufgefrischt. Das zeigt, dass Sie selbst in der Elternzeit Engagement bewiesen haben und bereits motiviert sind, in das Berufsleben zurückzukehren.

Tipp #8: Das Vorstellungsgespräch authentisch führen

Was für eine erfolgreiche Bewerbung im Bewerbungsschreiben vermieden werden sollte, lässt sich auch auf das Vorstellungsgespräch übertragen. Also: Floskeln vermeiden. Stattdessen eine authentische Selbstpräsentation, d. h. eine klare Vorstellung Ihrer Person vorbereiten. Im zweiten Schritt sollte man sich gründlich über den Arbeitgeber, die Stelle und die Branche informieren. Bereiten Sie sich gezielt auf typische Bewerbungsfragen zu Ihren Stärken, Schwächen oder zu Ihrer Motivation vor. Außerdem sollten Sie ein Repertoire an Rückfragen parat haben, um mehr Interesse zu bekunden.

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