Sachsens Pflege als Wirtschaftsfaktor
Telemedizin gibt es bereits, doch das Thema E-Health bietet noch viele weitere Möglichkeiten. Unter anderem um sie geht es bei einem Förderprogramm in Sachsen. Foto: Adobestock
Der Freistaat fördert Innovationen im Pflege- und Gesundheitsbereich. Das soll Betroffenen helfen und Unternehmen konkurrenzfähig machen.
Von Annett Kschieschan
Jedes Jahr werden laut einer Erhebung der Krankenkasse Barmer in Sachsen rund 60.000 Menschen pflegebedürftig. Aufgrund der demografischen Entwicklung im Freistaat, aber auch bundesweit, ist schon jetzt klar, dass diese Tendenz steigen wird. Das bedeutet einerseits, dass immer mehr Pflegekräfte gebraucht werden, andererseits aber auch, dass Innovationen gerade in diesem Bereich besonders wichtig sind. Sachsen will daher „Investitionen in die Forschung und Entwicklung innovativer Ansätze für die Gesundheits-, Pflege- und Sozialwirtschaft“ bis 2027 mit 20 Millionen Euro fördern. Das Geld stammt aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sowie aus dem aktuellen Landeshaushalt. Unternehmen, die eigene Projekte in diesem Bereich an den Start bringen, können sich noch bis 30. September für eine Förderung bewerben.
„Innovationen, neue Technologien und die Vernetzung von Angeboten bieten Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen und sind der Ausgangspunkt zukünftiger Wertschöpfung. Im Fokus der Förderung stehen daher innovative Maßnahmen, welche die Forschung und Entwicklung neuer Produkte, Verfahren und Dienstleistungen zum Ziel haben. Somit können wir auch künftig einen Beitrag für die gute medizinische Versorgung unserer Bevölkerung leisten“, so Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping.
E-Health im Fokus
Im Ergebnis solle die Gesundheits- und Pflegewirtschaft in Sachsen sicherer, besser und preiswerter werden. Ein hehres Ziel angesichts unbesetzter Stellen, steigender Pflegeausgaben und Heimkosten, die viele Familien kaum oder gar nicht mehr stemmen können. Sachsen will mit seiner Innovationsstrategie gegensteuern und gleichzeitig vor allem kleine und mittelständische Unternehmen fördern. Im Fokus stehen fünf Teilbereiche, der so genannte E-Health-Bereich inklusiver digitaler Gesundheitsanwendungen, die Entwicklung altersgerechter Assistenzsysteme, der Ausbau interdisziplinärer Pflegenetze sowie soziale Innovationen und Modellprojekte.
Weitergehende Informationen und Bewertungskriterien gibt es bei der Sächsischen Aufbaubank.