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Mit Klarheit in die Fusion

Reden hilft. Das gilt in vielen Lebenslagen, auch bei Unternehmensfusionen. Symbolfoto: Adobestock

Ein Firmenzusammenschluss kann gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten der beste Weg aus der Krise sein. Doch wie fängt man die Verunsicherung der Mitarbeiter auf?

 

Die Wirtschaft ist so stark in Bewegung wie lange nicht. Die Krisen der vergangenen Jahre, hohe Energiekosten und Fachkräftemangel setzen Unternehmen unter Druck. Die Zahl der Insolvenzen, auch in Sachsen, steigt. Ein Weg zur Konsolidierung kann eine Fusion sein. Das Ziel, Kräfte und Ressourcen zu bündeln, lässt sich gemeinsam leichter erreichen. Doch eine Fusion löst meistens auch Verunsicherung aus. Werden dadurch Jobs abgebaut, Arbeitsprozesse verändert? Um diese und weitere Themen gut vermitteln zu können, braucht es „eine gut geplante und mitarbeitergerechte Change Communication“, so Ilka Striegler. Die Geschäftsführerin der ABG Marketing GmbH aus Dresden weiß, worauf es dabei ankommt. Zunächst auf gute Planung, zu der eine Zielgruppenanalyse, die Entwicklung einer so genannten Change-Story, die Wahl geeigneter Kommunikationsmittel, eine klare Zeitplanung und feste Verantwortlichkeiten gehören. „Bei einer Fusion werden häufig Abteilungen zusammengeführt, Aufgaben zentralisiert oder Prozesse vereinheitlicht – mit direkten Auswirkungen auf die betreffenden Mitarbeitenden. Auch wenn diese Einsicht noch nicht in allen Führungsetagen angekommen ist: Change Communication stellt dabei keinen Nebenschauplatz, sondern einen zentralen Erfolgsfaktor dar. Schließlich nimmt sie Mitarbeitende mit, schafft Orientierung und gibt Vertrauen, bevor Unsicherheit zu Unmut und Stillstand wird“, so Ilka Striegler.

Intern vor extern

Dabei seien persönliche Gespräche zielführender als Rundmails und große Info-Runden. Wenn im Rahmen der Fusion neue Teams entstehen, sollten sich die Betroffenen früh kennenlernen, vielleicht gemeinsam einen Workshop besuchen und so eventuelle Vorbehalte abbauen. Bei Letzterem kann auch die „Change-Story“ helfen. Sie erklärt stringent, welche Vorteile die Fusion bringt, warum sie nicht nur nötig war, sondern auch neue Chancen für Mitarbeiter und Team schaffen kann. „Neue Teams brauchen verbindende Rituale, Werte und Erlebnisse, Kennenlern-Runden, gegenseitige Besuche und gemeinsame Events können einen großen Unterschied machen“, weiß die Expertin. Und nicht zuletzt gelte „intern vor extern“. Die Beschäftigten sollten immer zuerst von den Veränderungen erfahren. Lesen sie zum Beispiel zuerst in der Presse davon, dass ihr Arbeitgeber eine Fusion anstrebt, ist schnell viel Vertrauen verspielt.  Das wiederum kann sich gerade in Krisenzeiten kein Unternehmen leisten. (an)

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