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Einstiegsgehalt: So bereiten Sie sich auf Ihre erste Gehaltsverhandlung vor

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Ob nach dem Master- oder Bachelor-Studium, für Berufseinsteiger und Absolventen ist das erste „richtige“ Gehalt immer etwas ganz Besonderes. Mit entsprechender Spannung sowie einer gewissen Nervosität werden darum auch die Verhandlungen über das Einstiegsgehalt erwartet. Im Vorfeld stellen sie sich natürlich viele Fragen. Was ist überhaupt ein Einstiegsgehalt, welche Faktoren beeinflussen es und wie unterscheidet es sich von Branche zu Branche? Und ganz wichtig: Kann ich es durch geschickte Verhandlungen selbst bestimmen?

Definition Einstiegsgehalt: Das Wichtigste im Überblick

Bei einem Einstiegsgehalt handelt es sich um das Gehalt, das Sie gleich nach dem Abschluss Ihrer Ausbildung oder Ihres Studiums erhalten. Mit diesem Gehalt startet Ihre berufliche Karriere. Es dient als wichtige Basis für künftige Gehaltsentwicklungen, da sich potenzielle Erhöhungen üblicherweise prozentual daran orientieren. Das „eine“ fixe Einstiegsgehalt gibt es aber nicht, denn es hängt von den verschiedensten Faktoren ab. Dazu gehören insbesondere die Branche, der Grad der Ausbildung, der genaue Beruf, die Region und die Unternehmensgröße.

Darum gibt es beim Einstieg so viele Gehaltsunterschiede

Die vielen verschiedenen Branchen und Berufe lassen die Spanne für das durchschnittliche Einstiegsgehalt relativ weit auseinanderklaffen. Für einen Informatiker oder Ingenieur ist es beispielsweise meist deutlich höher als für Einsteiger im sozialen Bereich. Wer eine berufliche Ausbildung durchlaufen hat, bekommt in der Regel weniger als Hochschulabsolventen mit Masterabschluss, und medizinische Fachangestellte starten mehrheitlich mit anderen Zahlen als Banker.

Ebenso hängt die Höhe von der Region ab, in der Sie Ihr Einstiegsgehalt verdienen. Ist Ihr neuer Arbeitgeber in Süddeutschland ansässig, werden Sie vermutlich mehr verdienen als ein Einsteiger in einem Unternehmen der gleichen Branche, das seinen Standort im Osten hat. Verantwortlich dafür sind die unterschiedlich hohen Lebenshaltungskosten und die jeweilige wirtschaftliche Stärke des Standorts.

Darüber hinaus zählt auch die Unternehmensgröße zu den Unterscheidungsmerkmalen. Das liegt daran, dass Großkonzerne häufig besser zahlen als kleinere und mittelständische Firmen. Das sind aber alles nur rein statistische Erfahrungswerte, und Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel. Mit Verhandlungsgeschick und dem richtigen Arbeitgeber winkt Ihnen unabhängig von Ihrem Abschluss und Ihrem Wohnort manchmal schon im ersten Jahr ein attraktives Einstiegsgehalt.

Beispiele für das Einstiegsgehalt in verschiedenen Branchen und Berufen

Sie würden gerne wissen, wie viel man in welchem Job beim Berufseinstieg verdienen kann? Die folgenden Beispiele zeigen Ihnen das durchschnittliche Einstiegsgehalt verschiedener Berufe und Branchen. Sie dienen als ungefähre Anhaltspunkte – Abweichungen nach oben und unten sind jedoch immer möglich und üblich.

  • BWL-Absolventen können mit einem durchschnittlichen Jahresgehalt von 38.000 Euro rechnen.
  • Mit 43.700 Euro liegt es bei Informatikern etwas höher.
  • Als Ingenieur mit Master-Studium erhalten Sie als Einstiegsgehalt im Durchschnitt 51.900 Euro, wobei die Spanne nach oben und unten aber oft sehr groß ist.
  • Überraschenderweise verdient der Architekt mit Bachelor-Abschluss zum Einstieg durchschnittlich „nur“ 31.000 Euro.
  • In den Branchen Maschinenbau, Energiewirtschaft und Stahlindustrie kommen Sie als Einsteiger jeweils auf ein Gehalt von 48.431 Euro pro Jahr.
  • Kaufmännische Angestellte können von einem Einstiegsgehalt von etwa 36.126 Euro pro Jahr ausgehen.
  • HR-Manager verdienen dagegen gleich zu Beginn 47.563 Euro pro Jahr.

So handeln Sie das optimale Einstiegsgehalt mit dem Arbeitgeber aus

Im Vorstellungsgespräch können Sie Ihr Einstiegsgehalt aktiv beeinflussen. Dafür müssen Sie sich jedoch gut vorbereiten und vor allem selbstbewusst auftreten. Im Gespräch selbst gehen Sie dann strategisch clever und Schritt für Schritt vor. Wir zeigen Ihnen, wie das funktionieren kann.

Informieren Sie sich gründlich: Recherchieren Sie vorab das branchenübliche Einstiegsgehalt für den Job, die genaue Position, Ihre persönliche Qualifikation und die Region, in der das Unternehmen ansässig ist. Mit diesem Wissen zeigen Sie Ihrem potenziellen neuen Arbeitgeber später, dass Sie Ihren Marktwert sehr genau kennen und sich nicht unter Wert verkaufen. Setzen Sie sich zudem schon jetzt eine Untergrenze, unter der Sie auf keinen Fall bei der neuen Firma anfangen wollen.

Nicht von sich aus das Gehalt ansprechen: Warten Sie, bis der Personaler oder Arbeitgeber im Vorstellungsgespräch das Thema Einstiegsgehalt auf den Tisch bringt. Ansonsten erwecken Sie den Eindruck, als würde es Ihnen hauptsächlich um das Geld und weniger um den Job selbst gehen.

Die Höhe des Gehalts geschickt formulieren: Werden Sie nach Ihren Gehaltsvorstellungen gefragt, geben Sie eine Spanne an, in deren Mitte das recherchierte Einstiegsgehalt liegt. Beträgt es beispielsweise 45.000 Euro, sagen Sie: „Ich stelle mir ein Jahresgehalt zwischen 43.000 und 47.000 Euro vor.“ Diese Spanne sorgt für einen guten Verhandlungsspielraum, und Ihr Arbeitgeber hat das Gefühl, dass er die Fäden in der Hand behält. Nehmen Sie im Gespräch eine ruhige, aber bestimmte, freundliche und selbstsichere Haltung ein. Wichtig: Reden Sie stets vom Jahres- und nicht vom Monatsgehalt. Schließlich zahlt nicht jeder Betrieb Urlaubs- und Weihnachtsgeld.

Heben Sie Ihren Mehrwert hervor: Machen Sie im weiteren Verlauf des Gesprächs deutlich, dass Sie eine konkrete Hilfe für das Unternehmen sind. Vielleicht durch Ihre hohe Kundenorientierung oder Ihre ausgeprägte digitale Kompetenz. Betonen Sie zudem Ihre Stärken wie Auslandserfahrung, Sprachkenntnisse oder bestimmte Praktika. Sie müssen Argumente liefern, wenn Sie Ihr Wunschgehalt durchsetzen wollen, dürfen sich aber nicht als Bittsteller präsentieren. Ebenso brauchen Sie sich nicht zu rechtfertigen. Auch Klagen über „die ständig steigenden Preise“ oder die „kürzlich eingetrudelte Mieterhöhung“ haben in Gehaltsverhandlungen nichts zu suchen.

Das Gesamtpaket berücksichtigen: Bietet Ihnen das Unternehmen zusätzlich zum Gehalt interessante Benefits und Boni? Vielleicht einen Firmenwagen, ein Jobticket, die Möglichkeit zum Homeoffice oder interessante Weiterbildungsmaßnahmen? Insgesamt betrachtet kann das Gesamtpaket lukrativer sein als ein etwas höheres Einstiegsgehalt. Eine Überlegung wäre es vielleicht wert!

Eine Erhöhung des Einstiegsgehalts schriftlich fixieren: Möglicherweise sichert man Ihnen zu, das Gehalt nach einem gewissen Zeitraum zu erhöhen. Das kommt in der Praxis sogar recht häufig vor, beispielsweise nach der Probezeit. Achten Sie bei der Vertragsunterzeichnung darauf, dass diese Klausel unbedingt präzise und detailliert schriftlich fixiert wird.

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