Gut verdrahtet.
Den Beruf InformationselektronikerIn erlernen.
Quelle: privat/Elektro Dresden-West
Luise Meister sorgt dafür, dass Signale dahin kommen, wo sie sollen. Sie lernt Informationselektronikerin.
Der „kleine Strom“, wie sie den Schwachstrom liebevoll nennt, ist ihre Welt. Mit seiner Hilfe sorgt Luise Meister dafür, dass Informationen an die richtige Stelle gelangen. Wenn es zum Beispiel um Brandmelder oder Netzwerkdosen fürs W-Lan geht, kennt sich die 25-Jährige bestens aus. Seit drei Jahren lernt sie den Beruf der Informationselektronikerin und steht nun kurz vor ihrem Abschluss. Mit ihrer Firma Elektro Dresden-West GmbH ist Luise meist auf größeren Baustellen zu finden. „Frühs 6.30 Uhr geht es los, dann besprechen wir im Container, wer was wo zu tun hat.“ Oft ist Luise dabei die einzige Frau unter all den Monteuren, Auszubildenden, Leiharbeitern und Praktikanten. „Wenn mal ein blöder Spruch kommt, gibt’s einfach einen blöden Spruch zurück“, sagt sie selbstbewusst und damit ist das Thema für sie abgehakt. Womit sich Luise wirklich beschäftigt, ist die korrekte Länge von Kabeln, ob sie Unterputz oder durch ein Rohr verlegen muss, oder ob die Datendosen alle richtig beschriftet sind.
Flexibilität und Sicherheit
„Es ist immer etwas los, es gibt ständig Situationen, auf die man reagieren muss, das finde ich spannend“, sagt Luise. Auf den großen Baustellen sind viele verschiedene Gewerke und Nationen unterwegs, da läuft alles Hand in Hand und oft auch mit Händen und Füßen. „Wenn der Lüftungsbauer beispielsweise die Rohre dort platziert hat, wo eigentlich der Rauchmelder hinsollte, muss ich umplanen. Oder ich muss mich beeilen, weil der Trockenbauer in einer Viertelstunde in den Raum muss und danach keiner mehr rein kann.“ Schüchternheit ist hier fehl am Platz. „Das klappt nur, wenn alle miteinander reden.“
Datendosen und Datenschränke, die macht Luise am liebsten. „Das hat für mich eine leicht meditative Wirkung. Jedes Modul ist gleich, da muss ich gar nicht viel nachdenken.“ Bei großen Datenschränken hat sie teilweise 120 Module in den Fingern gehabt. Aber auch die Installation von Beleuchtung und der Einbau von Steckdosen gehören dazu. Ist alles am rechten Platz, geht es ans Durchmessen. „Sicherheit steht natürlich an erster Stelle. Es dürfen keine Kurzschlüsse oder Kabelbrände entstehen.“ Entdeckt Luise beim Durchmessen keine Fehler, ist sie zurecht auch „ein bisschen stolz“.
Allein im Museum
Neben den vielen Neuinstallationen auf Großbaustellen zählt auch die Wartung zu Luises wichtigsten Aufgaben. Dafür kommt sie schon mal ins Museum oder in andere besondere Einrichtungen, meist außerhalb der Öffnungszeiten. „Einmal war ich mit einem Kollegen ganz oben im Kraftwerk Mitte, dort ist ein Orchesterprobenraum der Staatsoperette. Den bekommt man ja sonst auch nicht zu sehen.“ Ebenso durfte die Auszubildende schon im Dresdner Schloss hinter sonst verschlossene Türen schauen. „Toll fand ich es auch, als wir die Rauch- und Wärmeabzugsanlage im Zwinger gewartet hatten. Außer uns und der Security war dort keine Menschenseele. Das war eine tolle Atmosphäre.
👉 Wie es für Luise weitergeht und was sie an ihrem Beruf sonst noch spannend findet: hier weiterlesen
von Silke Rödel